Um Imprints/Kleinverlage vs. Großverlage geht es im heutigen #Autor_innensonntag von Justine Pust.
Ich bin ja inzwischen glücklich an den Hybrid-Verlag vergeben – einen Kleinverlag. Doch bis ich dort gelandet bin, hat es etwas gedauert.
Als ich „Inepu“ fertig geschrieben hatte, bin ich auf Verlagssuche gegangen. Mir war sehr schnell klar, dass ich zu einem Verlag möchte und den ganzen Aufwand für ein Selfpublishing scheue, das gebe ich offen zu. Und natürlich träumt man durchaus von einem Großverlag, Erfolg, Sichtbarkeit, der Durchbruch! Über diverse Verbindungen hatte ich Kontakt zu einem Großverlag, durfte dort meine Leseprobe hinschicken, aber sie landete an der falschen Stelle, im Kinderbuchbereich, wurde weitergegeben und dann hörte ich nichts mehr. Auf anderem Wege lernte ich eine Lektorin eines anderen Großverlages kennen, der ich das ganze Manuskript schicken durfte, die sich dessen annahm und mir von einer externen Bearbeiterin sogar ein wohlmeinendes Gutachten für das Buch erstellen ließ. Allerdings hatten sie in der „Krimi-Sparte“ keinen Platz mehr frei – und wurden mit dem „Mystery-Element“ im Buch nicht so warm.
1. Allgemeiner Eindruck (Note 2) | 2. Thema (Note 1) | 3. Handlung (Note 2-3) | 4. Handlungsaufbau (Note 2) | 5. Sprache/Stil (Note 1-2)
aus dem Großverlags-Gutachten für „Inepu“
Tja, und genau das ist das Problem bei den Großverlagen, die ein Manuskript gerne in eine wohlfeile (Genre-)Schublade ablegen wollen, aber meine Bücher sind nicht unbedingt genrekonform, sondern ein bunter Mix, was sie – wie ich finde – aber gerade so reizvoll macht.
Nun, die Suche ging weiter und ich landete beim Hybrid-Verlag, deren sofortige Reaktion war: „Haben wollen!“, und zwar die ganze Reihe, alle drei Bücher der „Herren des Schakals“. Kleinverlage gehen, so mein Eindruck, beim Annehmen von Manuskripten auch gerne einen ungewöhnlichen Weg, sind risikofreudiger und wagen auch mal etwas. Außerdem ist der Austausch persönlicher, man ist in alle Stufen der Buchwerdung eingebunden und hat Mitspracherecht, was vielleicht bei einem Großverlag nicht unbedingt der Fall ist.

Ich bereue nicht, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Hybrid-Verlag ergeben hat. Und ich bin immer noch ein klein wenig stolz darauf, dass mein Debüt „Inepu“ beim letzten Seraph nominiert war. Und vielleicht ärgern sich jetzt zwei Großverlage und eine Agentur, dass sie dieses Buch und mich hätten haben können. Tja, tut mir leid für euch und freut mich für den Hybrid-Verlag.
Kleinverlagsliebe.