Beim heutigen Autor_innensonntag fragt Justine Pust nach Buchverfilmungen – Traum oder Alptraum?
Es kommt ganz darauf an.
Mein all-time-favourite Buch ist „Die Unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Von den unsäglichen Verfilmungen wollen wir mal lieber schweigen.
Mein allerliebster Film ist „Viel Lärm um Nichts“, dafür habe ich mir sogar das entsprechende Reclam-Heft gekauft und gelesen. Die Verfilmung ist grandios und ich weiß nicht, wie oft ich sie schon gesehen habe.
Gerade heute habe ich in einem Rutsch „Die Wand“ von Marlen Haushofer gelesen, und weiß, dass es da auch eine Verfilmung gibt. Ich kann mir ehrlich gesagt noch nicht vorstellen, wie die Umsetzung gelungen ist. „Shadow & Bone“ habe ich geschaut und von den Büchern nur „Six of Crows“ gelesen, aber da fand ich beides toll.
Also – es kommt ganz darauf an. Ein Film kann nie ein ganzes Buch umsetzen. Beim Lesen habe ich meinen eigenes, ganz privates Kopfkino, dass durch nichts getoppt werden kann. Andererseits kann eine gute Verfilmung einem Text ganz anderes Leben einhauchen, und Film und Buch können nebeneinander koexistieren. Manchmal entwickeln sie sich auch voneinander fort, wie bei „Game of Thrones“, wo irgendwann die Serie die Bücher überholt hat – und ich immer noch die leise Hoffnung hege, dass es GRRM doch noch schafft, die letzten Bücher zu schreiben.
Kann ich mir eine Verfilmung meiner Bücher vorstellen? Durchaus – aber wenn, dann will ich bitte Mitspracherecht haben, damit die Verfilmung möglichst nah am Original bleibt. Ich habe sowohl für die „Herren des Schakals“ und auch für „Gezeitenwechsel“ keine Moodboards, keine Charakterbilder – die existieren nur in meinem Kopf, und auch da nur als verwaschene Bilder. Eine Umsetzung im Film könnte spannend sein, aber bis Hollywood oder Netflix an meine Tür klopft, hm, dazu bräuchte es sicher noch ein wenig.
Wobei? Nun, da lasse ich das Bild mal für sich sprechen …
