Allgemein, Ägyptologie, Moon Knight

„Moon Knight“ – Die altägyptischen Hintergründe erklärt, Teil 10

Aus, Ende, vorbei – anderthalb Wochen sind seit dem „Moon Knight“-Finale schon vergangen, wir haben den ersten Mittwoch ohne eine neue Folge überlebt, aber hier im Blog steht das Finale noch aus – in diesem zehnten Beitrag möchte ich euch ein letztes Mal die altägyptischen Hintergründe zu „Moon Knight“ offenlegen. Da wir thematisch schon viel durchgearbeitet haben, ist es diesmal gar nicht so viel.

Ammit

Endlich! Seit der ersten Folge schon warten wir, nun haben wir Ammit in voller Schönheit gesehen! In voller Schönheit, wirklich? Leider nein, denn genau wie bei Taweret hat man es leider versäumt, sie in Mischgestalt zu zeigen – so wie sie als Plüsch und auf dem Pfeiler im Museum dargestellt wurde. Andererseits ist das eine Entscheidung, die ich nachvollziehen kann – als herumtapsendes vierbeiniges Wesen wäre sie bei weitem nicht so beeindruckend gewesen, wie als riesiges, zweibeiniges Krokodil.

Ammit trägt ein schickes Netzkleid – ein solches Kleid (besser vielleicht Überwurf) aus Fayence-Perlen ist z.B. im Museum of Fine Arts in Boston ausgestellt – eine Figur einer Opferträgerin mit einem vergleichbaren Kleid steht heute im Metropolitan Museum of Art in New York.

Scarlet Scarab

Layla el-Faouly wird in der finalen Folge zu Scarlet Scarab – dem Avatar der Göttin Taweret. Großartig, verdient, Repräsentation und alles – aber aus altägyptischer Sicht hat der Skarabäus halt leider so gar nichts mit Taweret zu tun.

Andere Avatare haben wir leider nicht in gewandelter Superhelden-Form gesehen, Harrow bleibt bis zum Schluss menschlich, ebenso Osiris, Isis, Horus, Hathor und Tefnut, es fehlt also der Vergleich. Wo sich der Moon Knight durchaus an Khonshus Mond-Aspekt angleicht, fehlt das bei Scarlet Scarab vollkommen.

Ja, der Scarlet Scarab hat ein Vorbild im Marvel-Universum, ihr Vater hat Layla immer „my little scarab“ genannt, in der Psychatrie-Szene trägt Lalyla ein Pflaster mit einem roten Skarabäus am Finger. Ja. Aber … ein wenig mehr Bezug zu Taweret hätte ich mir doch gewünscht.

In ihrer Erscheinung mit den gespreizten Metallflügeln erinnert der Scarlet Scarab an die Darstellungen der Göttin Isis oder Nut, allerdings gibt es auch Darstellungen von Skarabäen mit einem extra Paar gespreizter Flügel, wie es ja auch mit dem Kompass-Skarabäus der Fall war.

Auf jeden Fall würde ich mich sehr über mehr vom Scarlet Scarab freuen!

Das soll es an dieser Stelle schon gewesen sein – Dank fürs Lesen meiner Ausführungen! Wenn ihr Ammit, Taweret, Khonshu, den Skarabäus und vieles andere mal in Echt sehen wollt, dann seid ihr herzlich eingeladen, mal im Ägyptischen Museum in München vorbeizuschauen (es gibt uns auch virtuell)!

Noch mehr zu „Moon Knight“ gibt es in der 2. Folge des Podcasts Mummies & Magic: MoonKnight-Shadow

Und zur Verknüpfung mit der Comicwelt im Twitter-Talk mit Jonas: Moon-Knight-Finale